15. Jungmostprämierung: Am 11. November ist Saisonstart für den ersten Most des Jahrgangs, dem jungen, fruchtigen prämierten oö Jungmost der oberösterreichischen Mostproduzenten. Heuer präsentiert er sich bereits zum sechsten Mal ausschließlich als Qualitätsmost mit staatlicher Prüfnummer. Ab sofort ist diese heimische Mostspezialität bei allen prämierten Betrieben erhältlich.
Der prämierte Jungmost im edlen Jungmost-Design © BRANDANDFRIENDS
Der prämierte oberösterreichische Jungmost, ein klassischer Apfel-Birnen-Most, im Volksmund auch „Mischling“ genannt, besticht Mostkenner durch sein fruchtiges, spritziges und erfrischendes junges Aroma – weit weg von den Mostqualitäten aus vergangenen Tagen. „Durch den schönen Herbst mit viel Sonne und den zahlreich kühlen Nächten zeichnet sich der heurige Jahrgang mit besonders aromatischen Mosten aus. Gleich wie beim Wein, gibt die Obstweinverordnung seit 2014 dem Konsumenten die Sicherheit, kontrollierte und stabile Qualität genießen zu können. Diese Qualität ist am Gütesiegel sowie der Prüfnummer am Etikett zu erkennen“, erläutert ÖR Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.
Ein herausforderndes Mostjahr 2021
Das Obstjahr 2021 startete mit spätem Austrieb und Blüte. Gefolgt von einem herausfordernden Sommer mit ausreichend bis viel Niederschlag. Viele Obstbauern sahen sich mit erheblichen Unwettern und Hagelschäden konfrontiert mit der Folge von starken Ernteeinbußen. Die eher kühlen Nächte spiegeln sich in ausreichender Säure im Obst mit viel Aroma wider. Durch den sehr schönen Herbst mit viel Sonne und kühlen Nächten, konnten sich viele Obstbauern über eine gute Obstqualität freuen und ein größeres Zeitfenster für die spätere Ernte und Verarbeitung nutzen. Der Ertrag im Streuobst war heuer unterdurchschnittlich, sehr wenig Mostbirnen (nach einem ertragreichen 20er Jahr) aber ausreichend Äpfel mit guter Qualität.
© LK OÖ/Hötzendorfer
Crème de la Crème der Mostproduzenten
Jungmostproduzenten sind die Crème de la Crème unter den Mostproduzenten und erfüllen hohe Anforderungen an die Qualitätsmostproduktion. Zwölf Mostproduzenten haben heuer für 13 Jungmoste die staatliche Prüfnummer erlangt.
Ausgezeichnete Betriebe 2021
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Tanja und Josef Deisinger, Deisinger-Hof, Ruhstetten 99, Katsdorf
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Mostkellerei Fischer – Familie Fischer, Neukirchendorf 12, Kopfing
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Horst Hubmer, Firlingerhof, Rexham 27, Scharten
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Magdalena und Christoph Kreuzer, Jochling 1, Neukirchen an der Vöckla
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Friedrich & Magdalena Lackner, Mursberg 27, Walding
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Ursula & Manuel Mistlbacher, Humer z´Reith, Limesstraße 34, Leonding
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Gerald Rohrhuber – Mostschänke Rohrhuber, Mostweg 2, Wilhering
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Obstgut St. Isidor, St. Isidor 10, 4060 Leonding
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Familie Schedlberger – Moststub´n Binderberg, Haagen 19, Aschach/Steyr
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Wolfgang Schober & Maria Hopfner, Linzer Straße 17, Naarn
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BioApfelHof Stögermayr, Litzlfeld 4, Wolfsegg
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Birgit und Johannes Templ, Aschach 70, Aschach/Steyr
Den „prämierten oö Jungmost“ zu Hause genießen
Für alle, die den fruchtigen, prämierten Jungmost zu Hause genießen möchten, gibt es diesen ab 11. November bei allen „prämierten oö Jungmostproduzenten“ direkt ab Hof oder in deren Most-Buschenschänken. Eine detaillierte Auflistung der Betriebe sind in der Broschüre hier zum Download zu finden: Broschüre_Ausgezeichnete_Jungmostbetriebe_2021
Der „prämierte oö Jungmost“ mit staatlicher Prüfnummer ist nur echt in der original oö Jungmostflasche mit dem Adler am Flaschenverschluss.
Staatliche Prüfung in der Bundesanstalt Klosterneuburg
Die Prüfung der Moste wurde nach strengen Qualitätsauflagen im Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg durchgeführt. „Dank der Qualitätsoffensive der Mostproduzenten, geleitet und begleitet von der Landwirtschaftskammer OÖ, ist es in den letzten Jahren gelungen, den Qualitätsmost als ein Aushängeschild der oberösterreichischen Mostkultur zu etablieren. Garantierte Qualität mit staatlicher Prüfnummer ist die beste Basis für innovative Mostproduzenten“, erläutert Professor Dr. Manfred Gössinger, Leiter der Abteilung Obstverarbeitung der HBLA und Bundesanstalt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg.
Merkmale eines Qualitätsmostes
- Qualitätsgütesiegel am Flaschenverschluss
- Angabe der staatlichen Prüfnummer am Etikett, zB. OK 100/20
- Kleinere geografische Angabe als das Bundesland
Qualitätsmostproduktion heute
Wie Qualitätsmost heute hergestellt wird, erklärt Johann Steiner, Berater für Mostproduktion in der Landwirtschaftskammer OÖ: „Bei der Herstellung von Qualitätsmost steht die Auswahl des Rohstoffes an erster Stelle. Nur vollreife, gesunde Früchte kommen dafür in Frage. Diese werden meist von Hand geerntet und schadhafte und minderwertige Früchte werden ausgeschieden.“
Der nächste Schritt ist das intensive Reinigen und Sortieren der Äpfel und Birnen. Bei diesem Schritt wird das Obst von anhaftendem Schmutz, Bakterien und Mikroorganismen befreit. Danach wird das Obst vermahlen und gepresst. Beim Vermahlen werden die Zellwände aufgerissen und das Abfließen des Saftes aus der Maische wird ermöglicht. Dabei wird darauf geachtet, keine Stiele und Kerne zu beschädigen. Im Anschluss gelangt die Maische in die Presse. Bei vollreifem Obst fließt der Saft gut ab und es ist ein sehr schonender Pressvorgang möglich.“
Nach dem Einmaischen wird gepresst. © LK OÖ/Hötzendorfer
Eine gründliche Reinigung ist für einen qualitativ hochwertigen Most besonders wichtig! © LK OÖ/Hötzendorfer
Im Anschluss wird der Saft mit pektolytischem Enzym versetzt, um das enthaltene Pektin abzubauen. Das ermöglicht eine gute Klärung des Saftes und damit eine ruhige Gärung. Der Presssaft wird dann auf Säure und Zuckergehalt kontrolliert. Vor allem ein idealer Säuregehalt zwischen sechs und neun Promille ist für die Harmonie und Stabilität des Produktes von Bedeutung. Dieser kann durch gezielten Verschnitt von Äpfeln und Birnen erreicht werden. Die Zugabe von Bentonit verhindert eine spätere Trübung durch Eiweiß. Im Anschluss wird der Presssaft sechs bis zwölf Stunden stehen gelassen und die Trubstoffe setzen sich am Behälterboden ab. Danach wird der blanke Saft vom Trub abgezogen und kommt in den Gärbehälter. Dort wird er mit einer ausgewählten Reinzuchthefe versetzt und startet bei 16 bis 18° C zügig in die Gärung. Im Anschluss an die Gärung wird der Most vom Geläger abgezogen und darf im Tank reifen. Nach abgeschlossenem Ausbau wird der Most filtriert und abgefüllt.